Diese spannende Frage muss mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Die Speicherung von großen Datenmengen, die sich verknüpfen lassen („Big Data“) ist noch keine Strategie, um Kosten zu analysieren oder gar Kosten zu senken. Die Analyse und intelligente Verknüpfung („Business Intelligence“) gespeicherter Daten („Data-Warehousing“) dagegen schon! In der Regel können nur große Mittelständler und Konzerne diese entscheidenden Themen unternehmensintern lösen, andere Unternehmen und Institutionen brauchen Unterstützung von externen Fachleuten.

Was Gold und Erdöl und Daten gemeinsam haben

Im 19. Jahrhundert gab es den Goldrausch, im 20. Jahrhundert war das Erdöl der entscheidende Treiber für die Wirtschaft. Experten sind sich einig: im 21. Jahrhundert werden Informationstechnologie und Informationsarchitektur den Takt angeben – noch stärker als heute schon! Es geht also um Daten und deren Auswertung. Und es werden immer mehr Daten, denn die Zunahme digitaler Aktivitäten ist rasant:

  • steigende weltweite Internet-Nutzung, in 2015 ein Plus von 21 Prozent gegenüber 2014
  • global mehr Nutzer mobiler Endgeräte (Handy, Smartphone, Tablet), in 2015 ein Plus von 5 Prozent gegenüber 2014
  • kräftiges Wachstum im europäischen Onlinehandel, in 2015 ein Plus von 17 Prozent gegenüber 2014


Auch schnelle Entscheidungen müssen gute Entscheidungen sein

Die Digitalisierung schreitet mit schnellen Schritten voran und verändert ganze Branchen. Besonders stark betroffen sind beispielsweise

  • Unternehmen und Institutionen im Gesundheitswesen
  • Pharmaunternehmen
  • Finanzdienstleister
  • Onlinehändler


Der digitale Wandel zwingt Unternehmen, die weiter erfolgreich sein wollen, sich anzupassen. In sich schnell verändernden Zeiten müssen demzufolge auch schnellere Entscheidungen getroffen werden. Schnellere Entscheidungen dürfen natürlich nicht gleichzeitig schlechtere Entscheidungen sein. Eine gute Grundlage für gute Entscheidungen sind nicht einfach große Datenmengen („Big Data“), sondern erst deren zuverlässige, zügige und effiziente Auswertung („Business Intelligence“ oder „Big Data Analyse“). Datenauswertung war dabei lange Zeit nur die Auswertung von strukturierten Daten (Zahlen, Adressen, Datensätze). Die Digitalisierung ermöglichen mittlerweile die immer bessere Analyse von unstrukturierten Daten (Diagnosen, Befunde, Röntgenbilder). Gerade die Auswertung von unstrukturierten Daten hat dabei das Potential Branchen zu revolutionieren, zum Beispiel die Pharma-Branche oder das Gesundheitswesen.

Was bedeutet das konkret für den Gesundheitssektor?

Niedergelassene Allgemeinmediziner und Fachärzte stehen genauso wie Polikliniken und Krankenhäuser vor wachsenden Daten-Herausforderungen. Auch Einrichtungen zur ambulanten Behandlung und Rehabilitationszentren sehen sich immer häufiger mit komplexen Datenschutz-Problemen konfrontiert. Das Grundproblem ist folgendes: im Gesundheitswesen werden Daten schon rein systembedingt sehr fragmentiert erhoben, erfasst und gespeichert. Oft sind dabei die verschiedenen Daten-Stationen nur unzulänglich miteinander vernetzt. Eine bessere Verknüpfung von Daten ist dabei kein Selbstzweck, sondern hat konkrete positive Auswirkungen.

Zum Beispiel für die Patienten:

  • die Heilungschancen werden verbessert
  • die Behandlungsqualität wird optimiert

Natürlich auch für Unternehmen und Organisationen:

  • die Arbeit von Medizinern und Krankenhäusern wird erleichtert
  • der Verwaltungsaufwand bei Abrechnungsdiensten und Versicherungen wird verringert

Von diesen Punkten profitieren Patienten und das Gesundheitswesen gleichermaßen:

  • das Risiko und die Zahl von Fehldiagnosen lässt sich reduzieren
  • Ärzte werden entlastet und können sich auf ihre medizinische Tätigkeit konzentrieren

 

Hier helfen Daten im Gesundheitswesen dabei die Kosten zu senken!

Die Analyse von Daten (Patientendaten, Krankheitsdaten, Medikationsdaten, Abrechnungsdaten) ermöglicht Kostensenkungen und Effizienzeffekte in verschiedenen Bereichen:

  • Verringerung der Behandlungskosten durch die Senkung von Zahl und Dauer der stationären Aufenthalte
  • Senkung der Verwaltungs- und Einkaufskosten durch die proaktive Verknüpfung von Datenquellen
  • Geringere Kosten durch optimierte Kommunikation zwischen Ärzten und Kliniken, zwischen Arzt und Assistenz und zwischen Arzt und Krankenkasse
  • Niedrigere Kosten durch reduzierte Kosten für Personal, Papier und Verwaltung
  • optimierte Verschreibung von Medikamenten durch weniger Zeitaufwand und niedrigere Kosten
  • Kosten durch Abrechnungsbetrug und teure Fehldiagnosen werden signifikant reduziert.
  • weniger Kosten dank beschleunigter Abrechnung über elektronische Faktura

 

Quellen:

Hoffmeister, Carola: Das Gold des 21. Jahrhunderts.  (17.04.2015)
Schobelt, Frauke: Prognose für Online Handel 50 Milliarden Euro bis 2015. (17.04.2015)