Wer als Compliance-Beauftragter in einem Unternehmen der Finanzbranche tätig ist, steht vor immensen Herausforderungen. Diese können selbst die beste IT-Abteilung und das beste Risikomanagement nicht alleine lösen, denn die Trennung dieser beiden Bereiche im Unternehmen ist Teil des Problems – und nicht Teil der Lösung! Hier erfahren Sie, welche Probleme Compliance-Software und Compliance-Auswertungen auf welcher Weise lösen können.
Ein realistischer Blick auf den Rahmen, in dem Compliance wirken muss
Bleiben wir realistisch: auch mit den besten Compliance-Richtlinien und der besten Überwachung lässt so etwas wie Insiderhandel nicht komplett verhindern. Externe Gesetze und unternehmensinterne Regeln sind dafür da, damit sich diese kriminelle Energie nicht ungehindert ihren Weg bahnen kann.
Bleiben wir positiv: mit der richtigen Compliance-Software und – noch entscheidender – der passenden Auswertung der erhobenen Daten, lassen sich viele unschöne Dinge schon früh erkennen und im Idealfall im Keim ersticken. Dazu gehören beispielsweise Insidergeschäfte, Probleme im Risikomanagement, Unterschlagungen oder kartellrechtlich bedenkliche Vorgänge
Die Finanzbranche ist also anfälliger als andere Branchen für Regelverletzungen. Hohe Strafen wegen Libor-Manipulationen, die Revolution an den Finanzmärkten durch die Digitalisierung und eine Phase der deutlich verschärften Regulierung nach Jahren der Deregulierung lassen sich leider nicht wegdiskutieren.
Hier vorzubeugen ist in erster Linie eine Frage der richtigen Einstellung. Im zweiten Schritt eine Frage des richtigen Partners für die Compliance-Beratung. Und erst in dritter Linie eine Frage des Budgets für entsprechende Maßnahmen. Die Digitalisierung zeigt sich hier nämlich von ihrer besten Seite und reduziert Kosten. Deswegen haben mittlerweile auch viele mittelständische Unternehmen der Finanzbranche das Schlüsselthema Compliance für sich entdeckt.
Beim Thema Compliance geht es, neben der Frage der moralisch-ethischen Verantwortung, auch ganz schnell um handfeste Haftungsfragen. Aufsichtsräte, Vorstände und Geschäftsführer können zum Beispiel direkt betroffen sein. Eine exakte, rechts- und gerichtssichere Dokumentation der Vorgänge sorgt sowohl für externe Strafe und Abschreckung und als auch für unternehmensinterne Klarheit und Wahrheit. Es ist also im Sinne aller Beteiligten – der Unternehmensverantwortlichen, der Compliance-Beauftragten, der Rechtsabteilung und der Öffentlichkeitsarbeit – hier an einem Strang zu ziehen. Von einer konsequenten Einführung, Umsetzung von Überwachung von Compliance-Software profitieren übrigens ausnahmslos alle Arten von Finanzunternehmen:
• Privatbanken, Universalbanken und andere Kreditinstitute
• Brokerhäuser, Online-Broker und andere Wertpapierfirmen
• Zahlungsdienstleister wie Kreditkartenorganisationen oder Cyberwallets
• andere Finanzdienstleister wie Versicherungen oder Bausparkassen
Warum ist Compliance in der Finanzbranche so entscheidend?
Je komplexer die Regelwerke und die Auflagen sind, desto eher kommt es zu unbeabsichtigten Regelverletzungen. Komplexe Regelwerke (gesetzlich und intern) bestimmen das Alltagsgeschäft bei Banken und Finanzdienstleistern.
Je größer und komplexer die Geldströme sind, desto eher kommt es zu beabsichtigen Regelverletzungen. Diese Realität darf weder im Controlling noch im Risikomanagement ausgeblendet werden.
Das Kerngeschäft eines Finanzunternehmens wird durch Rechtsverletzungen, Verstöße gegen bestehende Auflagen, Insidergeschäfte, kartellrechtliche bedenkliche Vorgänge, regelrechte Korruption und außer Kraft gesetztes Risikomanagement unmittelbar gefährdet. Entsprechende Vorfälle, die nicht primär intern aufgeklärt werden, sorgen dazu für ein denkbar schlechtes Bild in der Außendarstellung. Diese muss dann in der Regel durch kostspielige PR- und Marketing-Maßnahmen mühsam wieder korrigiert werden. Wenn sich der Imageschaden denn überhaupt noch korrigieren lässt.
Harte Entscheidungen brauchen eine verlässliche Grundlage
Die frühzeitige Verhinderung dieser unschönen Szenarien erfordert in der unternehmerischen Praxis harte Entscheidungen. Zum Beispiel bei der Durchsetzung von Geldwäschevorschriften, Transparenzregeln, Richtlinien zur Trade Compliance oder Anti-Korruptionsgesetzen in der internen Revision. Damit externe Prozesse kontrolliert ablaufen und nicht unkontrolliert. Harte Entscheidungen brauchen also eine besonders verlässliche Grundlage, denn erfahrungsgemäß werden derartige Entscheidungen später kontrolliert, geprüft und wieder und wieder geprüft.
Wenn die Dokumentation der Daten, Transaktionen und Vorgänge lückenlos ist, lassen sich auch unverzügliche und drastische Reaktionen auf Risikosituationen und Verdachtsfälle besser erklären. Die Lösung liegt in der direkten Verbindung von Controlling und Risikomanagement durch eine einheitliche IT-Lösung. Es wird also kostensparend zusammengeführt, was zusammengehört: Compliance plus Risikomanagement. Compliance wird so zu einem messbaren und nachvollziehbaren Teil der Unternehmenskultur.
Compliance: Software und Auswertungen machen Unternehmen besser
Die Einführung einer Compliance-Software ermöglicht effektive und effiziente Auswertungen. So bekommen Compliance-Beauftragte alle Mittel für schnelle, harte und transparente Entscheidungen an die Hand. Technisch möglich sind zum Beispiel Beobachtungslisten, Sperrlisten, Warnlisten und sensible Frühwarnsysteme.
• Früh erkennen. Durch eine individuelle Compliance-Software wird die automatisierte Überwachung (Monitoring) aller Transaktionen möglich, beispielsweise in Echtzeit.
• Sicher arbeiten. Durch die rasche Aufdeckung von Regel- und Sicherheitsverletzungen bleibt Mitarbeitern und Führungskräften mehr Zeit für das Kerngeschäft, beispielsweise die Kommunikation mit Kunden oder Shareholdern.
• Günstig kontrollieren. Durch die Optimierung bereits vorhandener Kontrollinstanzen und Kontrollmaßnahmen lassen sich die laufenden Kosten merklich senken, ganz besonders in Unternehmen der Finanzbranche.
• Wenig riskieren. Durch die Verbindung von Compliance und Risikomanagement kann umgehend reagiert werden, endlich auch schon bei Verdachtsfällen und sich abzeichnenden Risikoszenarien.
• Lückenlos dokumentieren. Erst durch Software und nachgelagerte Auswertungen können Compliance-Beauftragte die internen und externen Prozesse lückenlos dokumentieren, beispielsweise für die Rechtsabteilung oder die Regulierungsbehörden.